Marc Dugain – eine neue Stimme aus Frankreich: Verstümmelt Sommer 1914: «Keine Sorgen, in ein paar Wochen ist es vorbei.» Begeistert, patriotisch bis fanatisch gesinnt machte sich die europäische Jugend auf in einen Krieg, der Millionen von Leben dahinraffen sollte. Der junge Offizier Adrien Fournier, dessen Geschichte hier erzählt wird, gelangt gar nicht erst an die Front. Auf einem Aufklärungsritt zerfetzt eine Granate sein Gesicht und entstellt ihn bis zur Unkenntlichkeit – fünf Jahre verbringt er in einem Hospital zusammen mit anderen Verstümmelten und kämpft um seine Würde. Dieser (Anti-)Kriegsroman aus dem Hinterland bewegt gerade durch die sachliche, nüchterne Erzählweise. Kurz vor der Mobilisierung hat Adrien ein Mädchen kennen und lieben gelernt. Jetzt soll er sie wiedersehen. Welche Hoffnung darf sich ein junger Mann noch machen, der mit dem Gesicht auch seine Identität verloren hat? Marc Dugain, Die Offizierskammer. Roman, «Edition
Postskriptum» zu Klampen Verlag, 140 Seiten, sFr. 28.--
Niklaus Meienberg, Reportagen, Limmat Verlag, 2 Bände
mit insgesamt 900 Seiten, sFr. 54.--
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