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«Frankie klingeling / teenage blue.
Texte 1990-95» von Felix Epper und Erich Keller ist 1995 im Labyrinth Verlag Trogen erschienen.– Letzte Exemplare können bei mir bezogen werden.
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«Ein schönes Buch!»
Versunken und vergessen im literarischen «Underground»? Nein, nicht ganz – noch immer ist Felix Eppers und Erich Kellers Erstling nicht vergriffen. Kein «Slam», sondern erstaunlich sensible Geschichten aus den ersten Jahren des letzten Jahrzehnts unseres verflossenen Jahrhunderts. «Uns zur Erinnerung, der Jugend zum Beispiel...» --- «Dünn genug, um neben der Plattensammlung (be)stehen zu können.» – «teenage blue ist ein Song von Social Unrest auf Before the Fall…»

Epper, Erich Keller «Frankie klingeling / teenage blue» Texte 1990 - 1995 Labyrinth Verlag Trogen – ISBN 3- 9520090-4-0  / Verkaufspreis:
22.-- sFr. / 15.--  EUR
Mit schwarzem Faden geheftet und mit einem  tranparenten Schutzumschlag versehen.
Gestaltung und Typographie von Gaston Isoz (u.a. mehrfacher Preisträger für «das schönste Schweizer Buch».

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Felix Epper: Frankie klingeling

Die Pflegerin muss bestürzt feststellen, dass der ihr anvertraute alte Mann ein ehemaliger Nazi ist; ein Grossvater klärt seinen Enkel über das «Lügenmärchen» des sexuellen Missbrauchs auf, um ihn alsbald selbst zu missbrauchen; einem Ehepaar wird nach der Geburt des dritten Kindes plötzlich bewusst, dass sie ihre wirklichen Bedürfnisse schon immer voreinander verheimlicht haben. 
In Felix Eppers Kurzgeschichten wird verschwiegen, verdrängt. Tabu sind dabei nicht nur düstere Vergangenheit und Sexualität. Auch dem Tod kann man sich nicht stellen. In «Frankie klingeling» macht sich der Protagonist, um dem eigenen Selbstmord zu entgehen, auf die Reise in seine Vergangenheit. Er geht dabei paradoxerweise der Zeit entgegen, die ihn erst in seinen verzweifelten Zustand gebracht hat. Der Weg führt ihn zurück über die ersten erotischen Verwirrungen bis hin zum bettnässenden Kind. Seine Reise scheint der Versuch, den Bedrängungen des Geborenseins, all diesen Beklemmungen, Richtung Mutterleib zu entkommen. 
Der Erzähler schildert dies nicht mit der kühlen Distanz des Unbeteiligten. Er scheint vielmehr mit seinen Figuren verschmolzen, in ihre Geschichten verstrickt. ja, durchaus sinnenfreudig gibt er sich ihren Lüsten und auch Schmerzen hin. Ihrer oft einengenden Sicht entkommt er dabei aber dadurch, dass er sich durch eigene Fantasien von dieser befreit. Die Trauer allerdings bleibt ihm.

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Inhalt
 

Felix Epper

faits divers
Nicht einmal
Lügenmärchen
Zunehmender Mond
Blaue Bücher
Feiern
Frankie klingeling

Erich Keller
Sturm
Kreisel
Gepresst sein, gezogen werden
J.s Tod
Wird hier gestohlen?
Schütz
teenage b
lue

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Die Presse
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«Neuentdeckungen sind zu machen, etwa Felix Epper, der genaue «schwarze» Geschichten schreibt.»
St.Galler Tagblatt
 

«Am besten zur Geltung kommt Eppers Sprachkunst freilich bei der Geschichte «Frankie Klingeling» (die Reise eines potentiellen Selbstmörders in seine Vergangenheit), gerade weil er sich sprachlich so unverschämt James Joyce – oder wohl besser: Hans Wohlschläger – annähert.»
Berner Tagwacht
 
Erich Keller: teenage blue
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Durch Strassen und Wälder, zwischen Häusern und Bäumen, mit Vorliebe einen Hügel hinauf – laufen sie. Der Drang des ziellosen Umhergehens hat sich der Figuren Erich Kellers bemächtigt. Sie bewegen sich durch eine Welt, von der sie nicht mehr viel neues erwarten. Und doch – oder gerade darum – geraten ihnen die Wanderungen zu kleinen Forschungsgängen, zu märchenhaften Trips: Da versinkt eine Landstrasse im Wasser und einer taucht hinunter zum Mittelstreifen; ja fliegen Worte mit dem Wind hinunter ins Tal und dringen in fremde Ohren; da fallen Bäume ohne äussere Einwirkung gleich dutzendfach um.
Der ruhige Ton des Erzählers macht dabei nicht viel Aufhebens solcher bizarrer Ereignisse wegen. Auch die Figuren geben sich nur kurz solch merkwürdigen Szenen hin. Sie befinden sich nicht auf der Suche nach Aussergewöhnlichem. «Gepresst sein, gezogen werden» beschreibt der Titel einer Erzählung ihr Verhalten, das eigentlich schon kein solches mehr ist, aber ein Zustand. Sie haben keinen Antrieb und bewegen sich doch. Grundlos. 
 
In «Kreisel» schwebt der Erzähler erst über seiner Figur, bevor er sich hinunter auf ihre Höhe begibt, um ihr über die Schultern zu schauen. Von hier unten aus denkt er dann ihre Gedanken, erinnert er sich ihrer Erinnerungen. Minutlös macht er jede ihrer Bewegungen mit, als könne eine von ihnen etwas entscheidendes verraten. Als könne er ihr damit etwas von ihrer Einsamkeit nehmen. Wenn er sich am Schluss wieder in die Wolken erhebt und Flügel sichtbar werden, die weit oben über der Figur schweben, dann ist es, als ob unsichtbar ein Marionettenkreuz aufscheint und ein ratloser Engel vergeblich nach dem Faden sucht, der seine Puppe tanzen macht. 
Zürich, im Mai 1995 Wolfgang Logoz, Autor und Germanist

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