Donnerstag, 24. März 2011
20.00 Uhr
Kulturfabrik Kofmehl Solothurn
Von Links: Silvano Cerutti, Jan Schneider, Guido Poliwoda,
Felix Epper
Bild: Nicole Rivar
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Lesung mit Musik
Litera10 wehe, wenn sie
losgeschrieben
Was wollen vier völlig unterschiedliche Autoren und ein
Synthesizer auf der Kofmehl-Bühne? Eine Symbiose von Literatur,
Musik und Show. Jan Schneider, Guido Nicolaus Poliwoda, Felix
Epper und Silvano Cerutti haben kaum etwas gemeinsam zumindest
nicht stilistisch. Und trotzdem verbindet sie die Lust am Schreiben
und Gelesenwerden. Auf die Initiative von Jan Schneider treffen
sie sich seit 2010 jeden Monat zu Arbeitsgesprächen, kritisieren
gegenseitig ihre Texte und suchen gemeinsam nach literarischen
Lösungen, auch wenn es oftmals kaum welche gibt. Am Abend
im Kofmehl stehen sie erstmals gemeinsam auf der Bühne und
präsentieren ihre Bücher und Texte. Als Gastgeber führt
Jan Schneider musikalisch durch den Abend.
Jan Schneiders Szenen eines Möchtegernerziehers mit
vollautomatischem Kind zeigt Augenblicke aus dem gesellschaftlichen
Leben eines höchst selbstironischen Vaters mit dreijährigem
anarchistischem Sohn.
In Guido Poliwodas Flusswölfen gerät Ende
des 18. Jahrhunderts ein Rettungsbesessener, unter dem Eindruck
nicht abbrechender Hochwasser, in körperliche wie seelische
Grenzsituationen, wodurch er seinen Individualismus zu den Positionen
und Rechten des Ganzen und Anderer immer wieder neu bestimmen
muss.
Dann übernimmt der Freewheelin' Felix Epper das Mikro.
Mit viel Soul im Blut geht er downtown, immer auf der Suche nach
den wirklichen Abgründen, die das Leben uns beschert.*
(*Aus einer Rezension der Zeitung «Zürcher Studentin».)
Und Silvano Cerutti liest Kurzgeschichten aus dem Schweizer Alltag,
Monologe des Unverständnisses.
Eine Produktion von Litera10 und Kulturfabrik Kofmehl
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Kurzbiografien Litera10
Der Journalist und Autor Silvano Cerutti ist im Kanton
Zug aufgewachsen und lebt seit fünf Jahren in Solothurn.
Mit seinem Bühnenpartner, dem Singer/Songwriter Count Vlad,
gestaltet er regelmässig Leseprogramme. Seine Arbeiten erscheinen
im Zürcher Salis Verlag, zuletzt der Kriminalroman Du
nennst das Gier (2010). www.certext.ch
Felix Epper ist 1967 in St. Gallen geboren und aufgewachsen
in Gossau (SG). Lebt seit zehn Jahren in Solothurn. Studium von
Geschichte und Deutscher Literatur in Zürich und Genf. Broterwerb
als Journalist, graphischer Gestalter, Lehrer, Lektor, Sekretär,
Kellner und Schriftsteller. Schreibt Kurzprosa und experimentelle
Lyrik.
1995: Erste Buchveröffentlichung: Zusammen mit Erich Keller:
«Frankie klingeling /teenage blue», Texte 1990-95
im Labyrinth Verlag Trogen. In der Folge zahlreiche Beiträge
in Zeitschriften und Sammelbänden. 2004: Werkjahrpreis des
Kantons Solothurn. Mehr zu Epper und Werk: www.felu.ch
Guido Nicolaus Poliwoda ist promovierter Klimahistoriker
und Literaturwissenschaftler und arbeitet als Deutsch- und Geschichtslehrer.
Er schreibt über Menschen in Grenzsituationen, die ihren
Individualismus zu den Positionen und Rechten der Gesellschaft
immer wieder neu bestimmen müssen. Er liest eine zentrale
Passage aus seinem Buch Flusswölfe, das er gerade
schreibt, in dem ein solcher Konflikt in einen historischen Kontext
gebettet wird. Seine Erzählung ist als novellenhafte Montage
angelegt.
Jan Schneider, Jahrgang 1976, studierte Deutsche Literaturwissenschaft
an den Universitäten Bern und Freiburg (CH). Seit Erlangung
des Gymnasiallehrerdiploms arbeitet er in Bern, lebt, liest und
schreibt aber in Solothurn. 2010 erschien Identitätskrise
eines Schachcomputers, eine Mischung aus Lyrik und Kellergeschichten.
Weitere Informationen unter: http://janschneider.de.to
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